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Die Kratzputzkunst Sgraffito

Kunst am Bau in den 50ern

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Sgraffiti, das sind in Putz gekratzte Wandkunstwerke aus den Nachkriegsjahren. Nicht zu verwechseln mit den aufgesprühten Graffiti-Bildern und Schriftzügen unserer Tage. Zu finden sind Sgraffiti in Nürnberg verstärkt in den Neubaugebieten der nordöstlichen Altstadt, aber auch an vielen Schulgebäuden und in den großen Wohnbausiedlungen aus den 50er und 60er Jahren. Sie gestalten Plätze und Straßenzüge und erzählen uns von den Wünschen und dem Geschmack der Wiederaufbaugeneration.
Doch während bewegliche Kunst- und Designobjekte der Nachkriegsjahre immer begehrter werden und in die Galerien und Museen wandern, haben es die baugebundenen Bildwerke schwer. Oft erscheinen sie eher bieder und inhaltlich zu brav. Dabei müssten viele dieser Werke in ihrer flächigen Reduktion und in ihrer Hinwendung vom Figürlichen zum Abstrakten einen Vergleich mit den musealen Sammlerstücken ihrer Zeit nicht scheuen.
Trotzdem sind sie massiv bedroht: Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten stehen bei den Nachkriegsbauten an; ein erheblicher Teil der Sgraffiti ist heute schon unter Wärmedämmplatten unwiederbringlich verschwunden. Was fehlt ist die Wertschätzung und daran will die neueste Dokumentation der Medienwerkstatt arbeiten: sie zeigt viele außergewöhnliche Sgraffito-Arbeiten aus Nürnberg und spricht mit Fachleuten, die sich für ihren Schutz stark machen.

 

Jahr

2018

Auszeichnung

Deutscher Journalistenpreis für Denkmalschutz 2019

Datum

27.11.2019