Medienwerkstatt Franken: Wie alles begann

 

In den politisch polarisierten 1980er Jahren gründet sich eine Videogruppe engagierter Studenten und gibt sich den Namen Medienwerkstatt. Mit Filmen über den Widerstand gegen Wackersdorf oder die Massenverhaftung im Komm fängt alles an – als Sprachrohr der Betroffenen, die die Medienwerkstatt in den Mittelpunkt rückt.

 

Was als Experiment beginnt, wird bald zur Passion. Mit einfühlsamen Dokumentationen über das Tabuthema AIDS macht sich die Medienwerkstatt ab Mitte der 80er Jahre weit über die Grenzen Frankens hinaus einen Namen. Und auch mit der Berichterstattung über Sinti und Roma im Dritten Reich greift die Gruppe ein Thema auf, über das bis dahin kaum berichtet wurde. Die Folge: Einige ihrer Dokumentationen verkauft die Medienwerkstatt an öffentlich-rechtliche Sender und erreicht damit sowie auf Festivals erstmalig ein größeres Publikum.

1984 erfolgt in Deutschland die Zulassung des privaten Rundfunks. In den Folgejahren entstehen neben den öffentlich-rechtlichen Programmen zahlreiche private Programme, darunter über 160 regionale und lokale Fernsehanbieter.

Als zu Beginn der 1990er Jahre für Nürnberg eine lokale Sendelizenz ausgeschrieben wird, bewirbt sich die Medienwerkstatt und erhält im Dezember 1991 eine eigene Sendelizenz für die 15-minütige „Bildstörung“ im Fernsehfenster von RTL lokal; 1994 folgt eine weitere Lizenz für die halbstündige Reihe „Dokumentation“ auf Franken Fernsehen. Aus zwei oder drei Dokumentationen pro Jahr in den 80er Jahren werden mit den Sendelizenzen zunächst 12, später 24 Beiträge. Andere Produktionsformen und Formate kommen hinzu. Die Medienwerkstatt schafft diesen Sprung, bleibt inhaltlich unabhängig und ihren Qualitätsansprüchen treu.

Das Foto rechts zeigt die Redaktion der Medienwerkstatt 1991. Zu sehen sind: Ullabritt Horn, Kurt Keerl, Christoph Latz, Michael Aue, Günther Wittmann und Gabriela Heinreich. Aus dem Fernsehgerät lacht Bernd Siegler. Zur ersten Sendung wurde damals diese Postkarte verschickt.

 

Arbeit mit Zeitzeug*innen

Neben den Produktionen für den Sendeplatz realisierte die Medienwerkstatt bereits zahlreiche Oral-History-Projekte, wie zum Beispiel das „Nürnberger Archiv der Erinnerung“ oder „Als Nürnberg brannte“.

Inzwischen sendet die Medienwerkstatt jeden Sonntag Fernsehbeiträge zu sozialen, kulturellen und zeitgeschichtlichen Themen mit meist regionalem Bezug im Franken Fernsehen. Für ihre Arbeit wurde die Medienwerkstatt mit zahlreichen regionalen und überregionalen Preisen ausgezeichnet.

Darüber hinaus sind wird Partner nichtkommerzieller Auftraggeber*innen, die wir bei deren Filmideen unterstützen. Dabei arbeitet die Medienwerkstatt auf höchstem technischen Niveau und kann auch umfangreichere Multimedia-Realisationen übernehmen. Praktikant*innen in den Bereichen Technik und/oder Redaktion sind herzlich willkommen.

Medienwerkstatt Franken

Unsere Meilensteine

Das Team der Medienwerkstatt Franken

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Die Medienwerkstatt Franken wird gefördert von