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Und weiter geht es doch

Trümmerjahre in Nürnberg

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Nach den verheerenden Luftangriffen der Alliierten lag Nürnberg in Schutt und Asche. Bei Kriegsende waren 91 Prozent der Gebäude Nürnbergs zerstört und über die Hälfte der Einwohner obdachlos. Es existierte keine Infrastruktur mehr. In der Stadt hausten die Menschen in beschädigten Wohnungen, wurden in Luftschutzbunkern oder den Felsenkellern untergebracht oder bauten sich selbst notdürftige Hütten. Fünf Jahre sollte es dauern, bis alle Trümmer weggeräumt waren.

Schmalspurbahnen mit Kipploren, Schuttlaster und Trümmerverwertungsanlagen gehörten jahrelang zum Stadtbild; Trümmerräumen zum Alltag der Dagebliebenen. Neben der Beseitigung der Schuttmengen galt es, Nahrungsmittelknappheit zu überstehen, mit den amerikanischen Besatzern leben zu lernen und mit der Nazi-Vergangenheit umzugehen – einen Neuanfang zu wagen in Zeiten, die man sich heute kaum vorstellen kann.

Diese ersten Jahre nach 1945 lässt die Medienwerkstatt Franken in ihrer Dokumentation aus dem Jahr 2010 aufleben. Von beengten Behausungen, Hunger, Hamsterfahrten und amerikanischer Besatzung, aber auch von Lichtblicken berichten ganz unterschiedliche Zeitzeugen: Walter Schatz, ehemaliger Lokalchef der „Nürnberger Nachrichten“, und Emma Mayer aus Ziegelstein, die beide in den Trümmerjahren erwachsen wurden; Richard Sucker, damals ein Waisenkind, der aus Schlesien nach Nürnberg geflüchtet war und Hans Dobmeier, der mit gerade mal 19 Jahren aus der Kriegsgefangenschaft in die zerstörte Heimatstadt Nürnberg zurückkehrte.