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Was bleibt nach der Räumung?

Nachgefragt Lützerath

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Verletzte Aktivist*innen und verletzte Polizist*innen. Und letzte Besetzer*innen in Häusern, Bäumen oder in einem selbst gegrabenen Tunnel unter der Erde. Mittlerweile ist es allen ein Begriff: Lützerath. Das rheinländische Dorf am Rand des Tagebaus Garzweiler II wurde zwischen dem 10. und 16. Januar polizeilich geräumt und vollkommen zerstört.

Fünf Klimaaktivist*innen aus Nürnberg hatten schon vor gut einem Jahr mit der Räumung des Dorfes und dem Abbaggern der Braunkohle darunter durch den Energiekonzern RWE gerechnet. Die Medienwerkstatt begleitete sie deshalb zum „Unräumbar-Festival“ ins Protestcamp nach Lützerath. Zahlreiche Aktivist*innen hatten auf dem Grundstück des letzten Lützerathers ihre Zelte aufgeschlagen, um RWE die Stirn zu bieten. Ihr Argument: Deutschland muss sofort raus aus der Kohle, um seinen Teil zum 1,5-Grad-Ziel beizutragen. Also dazu, dass das Erdklima nicht noch wärmer wird als 1,5 Grad. Und dazu hat sich auch Deutschland im Pariser Klimaabkommen bekannt. Die Nürnberger Aktivist*innen bauten Baumhäuser, übten Klettern, arbeiteten an der Infrastruktur des Camps mit und besetzten im Zuge einer Großdemonstration einen Kohlebagger. Lützerath hielt durch, noch über ein Jahr. Am 14. Januar dieses Jahres waren die Aktivist*innen mit 35.000 anderen Demonstrierenden wieder vor Ort, schlugen sich vor bis zur Kante des Tagebaus, die von Lützerath nur noch wenige Meter entfernt ist. Aufgehalten wurden sie von einem doppelten Zaun um Lützerath und starker Polizeipräsenz.

Obwohl das Protestcamp geräumt ist: noch ist die Kohle unter der Erde und die Pläne vieler Klimaaktivist*innen stehen denen von RWE und der Politik entgegen. Was denken die Nürnberger Aktivist*innen? Die Medienwerkstatt hat nachgefragt.