
Die 68er – Revolution in Franken
Studentenbewegung in Nürnberg und der Region
„Einfach alles wurde auf den Kopf gestellt“, sagt Erika Simon, wenn die bekennende 68erin über die Zeit vor 50 Jahren spricht. Damals gründete sie mit anderen Eltern den ersten Kinderladen in Nürnberg. Antiautoritär und ohne Repressionen lautete das Motto der alternativen Einrichtung, die der strengen und biederen Kindererziehung der 50er und 60er den Kampf ansagte.
Sowieso wurde 1968 und in den Jahren danach gekämpft: linke Studenten forderten mehr Marx in den Hörsälen und entgegneten dem Muff der Ordinarienuniversität mit Stinkbomben und anderen Aktionen. APO-Aktivisten wie der Nürnberger Schauspieler und Kabarettist Horst Blome demonstrierten zu tausenden gegen die Notstandsgesetze. Und in den Wohngemeinschaften und Kommunen wollten junge Frauen und Männer dem kleinbürgerlichen Korsett der Ehe entfliehen.
Auch in Nürnberg und der Region war 1968 ein Jahr, in dem viel passiert ist und das viel verändert hat. Die Medienwerkstatt hat mit den Akteuren von damals gesprochen und wollte wissen, wie viel vom Geist der 68er noch in ihnen steckt.