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“Der eigensinnige Mäzen”

Porträt Kurt Klutentreter

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Wenn er Geschenke macht, dann wehe den Beschenkten” lästern böse Zungen über Kurt Klutentreter, den zu Zeit wohl großzügigsten privaten Mäzen der Stadt Nürnberg. 86 Jahre ist er jetzt alt; auf unzähligen Reisen hat er die ganze Welt gesehen; mit Altpapier hat er ein Vermögen gemacht – und nun, auf seine alten Tage, beginnt er ein Großteil davon wieder zu verschenken, an seine Heimatstadt Nürnberg, die er von Herzen liebt.
Brunnen, Skulpturen, eine Fußgängerbrücke an die sechs Millionen Mark macht der Wert seiner Geschenke jetzt aus.
Aber weder Schenker noch Beschenkte sind damit richtig glücklich geworden: Die Stadt schaute dem geschenkten Gaul immer wieder mit Kritik ins Maul, der Stifter seinerseits fühlte sich verletzt und von den Stadtoberhäuptern nie ausreichend in seiner Großzügigkeit gewürdigt.
Und wäre da nicht noch seine Frau Anni, neben Nürnberg die zweite große Liebe seines Lebens, mit der er nun schon fast 60 Jahre verheiratet ist und die ihm gegen alle Widrigkeiten des Lebens den Rücken stärkt, so wäre aus dem eigensinnigen Mäzen wohl längst ein arger Griesgram geworden.
Michael Aue hat sich mit Kurt Klutentreter unterhalten und das Porträt eines Eigensinnigen entworfen, der von sich sagt: “Bevor ich mich ärgere, ärgere ich lieber die Anderen.”

Jahr

1997

Datum

12.10.2019

Autor/in
Schnitt