Ende 2017 verstarb die Nürnberg-Wiener Filmemacherin Ullabritt Horn mit nur 61 Jahren. Ihr Todestag jährte sich am 17. Dezember zum vierten Mal. Die große Filmemacherin wirkte auch in Produktionen der Medienwerkstatt Franken mit – so etwa über den letzten noch lebenden Chefankläger der Nürnberger Prozesse, Ben Ferencz. Ullabritt Horn hat ihn lange begleitet, dabei ist neben dem mehrfach ausgezeichneten Kinofilm „A Man Can Make A Difference” auch ein 30-minütiges Porträt entstanden, das wir kommenden Sonntag wiederholen. 

Ein Leben für den Frieden, das ist es, was Benjamin Ferencz antreibt. „Wir müssen zu Recht und Gesetz zurückkehren anstelle von Kriegen – andernfalls werden wir die ganze Welt zerstören“, sagt der letzte noch lebende Chefankläger der Nürnberger Prozesse, der dieses Jahr seinen 102. Geburtstag feiert. Seine Familie wandert nach Amerika aus, als er noch ein Baby ist. Ferencz wächst unter ärmsten Verhältnissen in New York auf und studiert später Jura in Harvard. Er ist gerade 25, als er als US-Soldat nach Deutschland kommt. Unmittelbar nach der Befreiung der Konzentrationslager sichert er Beweise für die dort begangenen Verbrechen. Es sind Erlebnisse, über die er bis heute kaum sprechen kann. Zwei Jahre später ist er Chefankläger im Einsatzgruppenprozess gegen ehemalige SS-Führer in Nürnberg. Was er in Deutschland erlebt, bestimmt sein ganzes Leben. Auch dank seines Mitwirkens wird 2002 der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag eröffnet. 70 Jahre nach Beginn der Nürnberger Prozesse entstand ein berührendes Porträt über einen noch immer aktiven Friedenskämpfer. Historische Filmdokumente, persönliche Interviews mit Benjamin Ferencz, Statements von Kollegen und Freunden sowie eine Kamera, die dem rastlosen Protagonisten rund um die Welt folgt – auch nach Nürnberg, in den historischen Saal 600 – machen den Film zu einer Abenteuerreise durch das Leben dieses charismatischen, lebenslustigen Mannes.

Der Film „Benjamin Ferencz – Von Nürnberg nach Den Haag”von Ullabritt Horn läuft am Sonntag, 23. Januar, um 21 Uhr auf Franken Plus (Satellit) sowie um 19, 21 und 23 Uhr auf Franken Fernsehen (Kabel). Livestream: frankenfernsehen.tv