
Menschen machen Stadtgeschichte
"Wir waren dabei"
Wenn das Stadtarchiv Nürnberg alte Fotos, Filme oder andere Gegenstände in seinen Bestand aufnimmt, sind die, denen sie einst gehört haben, meist schon verstummt. Der Großteil ist Nachlass von Verstorbenen. Bei dem Projekt „Menschen machen Stadtgeschichte!“, das beim Stadtarchiv aktuell im Zuge der Kulturhauptstadtbewerbung N2025 läuft, ist das anders. Hier können Nürnberger Bürger und Bürgerinnen ihre Erinnerungen abgeben – vom Fotoalbum über den Maurerhammer bis hin zum Boxhandschuh. Es sind Zeugnisse Nürnberger Stadtgeschichte, die sie selbst miterlebt haben.
Zahlreiche Beiträge sind seit April 2018 beim Stadtarchiv eingegangen. Fünf davon hat die Medienwerkstatt für ihren Filmbeitrag ausgewählt. Mit dabei: Johannes Julius, ein begabter Hobby-Fotograf und Filmemacher aus Moorenbrunn, der in den 50er Jahren mit seinen Post-Kollegen einen Krimi in der Nürnberger Altstadt drehte; Regina Zimmermann, deren Lieblings-Onkel Fritz nach dem Krieg aus den Trümmern seines Elternhauses ein ganz besonderes Gebäude baute; Friedrich Lösch, der Mitte der der 60er als Lehrling die für damalige Verhältnisse äußerst moderne Norishalle miterrichtete; Erika Faul, deren Schwester Helga mit anderen Pionierinnen den Frauenfußball in Süddeutschland vorantrieb, zu einer Zeit, als der DFB Vereinsfußball für Frauen noch verbot; und Christian Brunner, dritte Generation einer überaus sportlichen Familie aus Reichelsdorf.