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Mit Skalpell und Gefühl

In der Kleintierpraxis

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Ein Bernhardiner mit 100 Kilogramm ist der größte Patient – nach unten setzt nur die medizinische Machbarkeit Grenzen, wer in der Tierpraxis Dr. Probst behandelt wird. Kleintiere wie Hund und Katze, Heimtiere wie Kaninchen, Meerschweinchen und andere Nager, aber auch Reptilien sind die tägliche Kundschaft. Im Jahr 2003, nach dem Studium, hat Julia Probst die Praxis in Langwasser gegründet. Allein, nur unterstützt von ihrer Mutter, fing sie an. Jetzt arbeiten sechzehn Kolleginnen mit ihr zusammen – Tierärztinnen, tiermedizinische Fachangestellte und drei Auszubildende – alles Frauen. Viele haben sich spezialisiert. Die Chefin ist inzwischen eine in der Region gefragte Herzkoryphäe, andere Kolleginnen haben die ruhigen Hände für filigranste Operationen oder kennen sich mit den verschiedensten Gebissen kleiner Nager aus.

Die Praxis wächst schnell. Grund dafür ist auch die grundlegende Veränderung der Beziehung zwischen Mensch und Haustier in den vergangenen Jahrzehnten. Hund, Katze und Kaninchen werden zunehmend zum Ersatz für Partner oder Kinder. Ihnen soll alles zukommen, was auch in der Humanmedizin möglich wäre. Dass die Tiere durch diese Zuwendung natürlich auch deutlich älter werden, verstärkt den Effekt.

Zwei Wochen lang konnten Robert H. Schumann und Günther Wittmann für die Medienwerkstatt in der Tierarztpraxis dabei sein – vormittags bei den Operationen und nachmittags während der Sprechstunden. Eine Erkenntnis vorneweg: wer Tieren helfen will, muss viel von Menschen verstehen.