Für seinen unbeirrten Kampf gegen die Ausbeutung von Arbeitsmigrantinnen und -migranten bekommt Malcolm Bidali aus Kenia heute am 24.09.2023 den Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis verliehen. Der 31-jährige Blogger und Menschenrechtsaktivist, der von 2018 bis 2021 in Katar als Wachmann tätig war, wird für sein Menschenrechts-Engagement geehrt, weil er laut Jury „eine der wenigen mutigen Stimmen ist, die sich gegen den Missbrauch und die Ausbeutung von immigrierten Arbeitskräften in Katar, vor allem im Dienstleistungsbereich, aussprechen“. Die Stadt Nürnberg vergibt seit 1995 alle zwei Jahre die Auszeichnung an Personen, die sich zum Teil unter erheblichen persönlichen Risiken für die Wahrung der Menschenrechte einsetzen. Wir von der Medienwerkstatt Franken haben immer mal wieder Preisträger porträtiert. Anlässlich der Preisverleihung deshalb ab heute neu in unserer Mediathek „Kein Recht auf Schweigen“ – Porträt der Menschenrechtspreisträger 1997.
Zum Inhalt des Films
Am 28. 09. 1997 wurde der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis zum zweiten Mal verliehen. Preisträger waren Khémais Chammari – ein Araber und Moslem aus Tunesien – und Abe J. Nathan – ein Jude aus Israel. Beide haben sich seit vielen Jahren immer wieder für den arabisch-israelischen Dialog und den Fortgang der Verständigungsbemühungen zwischen Israelis und Palästinensern eingesetzt. In ihren Heimatländern wurden sie für ihr konsequentes Eintreten für Frieden und Menschenrechte kritisiert oder sogar politisch verfolgt. Aus Anlass der Preisverleihung 1997 hatte die Medienwerkstatt die beiden Preisträger portraitiert. Zu diesem Zweck besuchten die Autoren Sylvia-Herenz Pflugbeil und Bernd Siegler Abe J. Nathan in Tel Aviv und Khémais Chammari in seinem derzeitigen Exil in Paris sowie seine Familie in Tunis – und sprachen mit ihnen über ihr Leben, das immer auch ein Kampf für die Menschenrechte war.