
Herr Soltani kommt nicht zum Essen
Seit vier Jahren sitzt der iranische Rechtsanwalt Abdolfattah Soltani in Teheran wieder im Gefängnis – verurteilt zu 13 Jahren. Ihm werden unter anderem “regimefeindliche Propaganda” und die Gründung des Zentrums zum Schutz der Menschenrechte vorgeworfen. 2009 hat er zudem den Nürnberger Menschenrechtspreis angenommen, was ihm allein zwei Jahre Haft einbrachte.
Bereits vor Soltanis Inhaftierung ist seine Tochter Maede zum Studium nach Deutschland gekommen. Inzwischen lebt und arbeitet sie in Nürnberg. Von hier aus engagiert sie sich für die Freilassung ihres Vaters und versucht gleichzeitig ihr Leben in Deutschland einzurichten.
In Briefen korrespondiert sie mit ihrem Vater, sie steht im ständigen Kontakt mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern in Teheran. Keine Anfrage von Menschenrechtsaktivisten lässt sie unbeantwortet und oft ist sie mehrmals pro Woche auf Veranstaltungen zur Lage im Iran oder für die Freilassung politisch Gefangener unterwegs. Beharrlich, freundlich und rastlos: auch an den Abenden, an denen sie für ihren Vater kocht oder für sich singt – “Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen”. Robert H. Schumann und Günther Wittmann haben Maede Soltani begleitet.
Jahr
2015
Auszeichnung
Spezialpreis „Kirche und Soziales“ der BLM 2016
Datum
20.10.2019