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Zum Leben zu wenig

Altersarmut

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„Ich krieg‘ eine Armenrente.“ – Diesen Satz muss sich Lore Kirsch manchmal laut vorsagen, denn wirklich glauben kann sie es immer noch nicht. 35 Jahre hat sie als Arzthelferin gearbeitet, eine Zeit lang in Teilzeit, weil sie die Töchter groß gezogen hat. Und nun, mit 73 Jahren, hat sie drei Nebenjobs, um auch mal einen Kaffee trinken gehen zu können oder den Enkeln Geschenke zu machen.

Als geschiedene Frau gehört sie zu den derzeit mit am stärksten von Altersarmut Betroffenen. Obwohl es bis heute gesellschaftlich gewollt ist, dass Frauen für die Kinderbetreuung zuständig sind und beruflich zurück stecken, werden sie im Rentenalter für Erziehungsauszeiten, Teilzeitarbeit und die schlechtere Bezahlung typischer Frauenberufe bestraft.

Aber gleich, wer betroffen ist: Im Alter nichts zu haben wiegt besonders schwer. Denn am offiziellen Ende des Erwerbslebens kann man sich aus eigener Kraft kaum noch aus der Armut befreien. Hinzu kommt die Scham über die finanzielle Lage; nicht wenige werten strukturelle Fehler im Rentensystem als persönliches Versagen. Vielleicht war ich nicht fleißig genug? Habe nicht genug geleistet? Hätte mich mehr anstrengen müssen? Und so ist die Zahl der Hilfebedürftigen im Alter schwer auszumachen.

Viele, die Anspruch auf die sogenannte Grundsicherung im Alter, eine Art Sozialhilfe für bedürftige RenterInnen, hätten, bleiben dem Sozialamt fern. Sie wollen nicht als Bittsteller auftreten oder haben Angst, die Kinder könnten zur Sicherung des Einkommens heran gezogen werden. Fakt ist aber, dass die Zahl der von Armut bedrohten über 65-Jährigen kontinuierlich wächst. Fünf von ihnen haben mit der Medienwerkstatt gesprochen und einen Einblick in ihren Alltag am Rande des Existenzminimums gewährt.

„Ich krieg‘ eine Armenrente.“ – Diesen Satz muss sich Lore Kirsch manchmal laut vorsagen, denn wirklich glauben kann sie es immer noch nicht. 35 Jahre hat sie als Arzthelferin gearbeitet, eine Zeit lang in Teilzeit, weil sie die Töchter groß gezogen hat. Und nun, mit 73 Jahren, hat sie drei Nebenjobs, um auch mal einen Kaffee trinken gehen zu können oder den Enkeln Geschenke zu machen.

Als geschiedene Frau gehört sie zu den derzeit mit am stärksten von Altersarmut Betroffenen. Obwohl es bis heute gesellschaftlich gewollt ist, dass Frauen für die Kinderbetreuung zuständig sind und beruflich zurück stecken, werden sie im Rentenalter für Erziehungsauszeiten, Teilzeitarbeit und die schlechtere Bezahlung typischer Frauenberufe bestraft.

Aber gleich, wer betroffen ist: Im Alter nichts zu haben wiegt besonders schwer. Denn am offiziellen Ende des Erwerbslebens kann man sich aus eigener Kraft kaum noch aus der Armut befreien. Hinzu kommt die Scham über die finanzielle Lage; nicht wenige werten strukturelle Fehler im Rentensystem als persönliches Versagen. Vielleicht war ich nicht fleißig genug? Habe nicht genug geleistet? Hätte mich mehr anstrengen müssen? Und so ist die Zahl der Hilfebedürftigen im Alter schwer auszumachen.

Viele, die Anspruch auf die sogenannte Grundsicherung im Alter, eine Art Sozialhilfe für bedürftige RenterInnen, hätten, bleiben dem Sozialamt fern. Sie wollen nicht als Bittsteller auftreten oder haben Angst, die Kinder könnten zur Sicherung des Einkommens heran gezogen werden. Fakt ist aber, dass die Zahl der von Armut bedrohten über 65-Jährigen kontinuierlich wächst. Fünf von ihnen haben mit der Medienwerkstatt gesprochen und einen Einblick in ihren Alltag am Rande des Existenzminimums gewährt.

Dieser Film wurde ausgezeichnet mit dem Lokalfernsehpreis der Bayerischen Landesanstalt für Neue Medien 2017. 

Jahr

2016

Auszeichnung

BLM-Lokalfernsehpreis 2017

Datum

04.12.2019

Autor/in