Nürnberg, 25.05.2023 Mit Stolz verkünden wir, dass unsere Kollegin Lisa Hopp mit dem Alternativen Medienpreis 2023 in der Kategorie Zukunft ausgezeichnet wird. Die Gewinner-Dokumentation “Housing First – Das Ende der Obdachlosigkeit?” rückt neue Wege zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit in den Fokus, gibt Betroffenen eine Stimme und zeigt auf, warum beim Umgang mit Obdachlosigkeit umgedacht werden muss. 

Der Alternative Medienpreis wird im Jahr 2023 bereits zum 24. Mal vergeben. Der Wettbewerb richtet sich an Journalistinnen und Journalisten, die gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen, kritisch durchleuchten und kompetent aufbereiten.

Ebenfalls nominiert waren in der Kategorie u. a. Autorinnen und Autoren der Süddeutschen Zeitung, der taz und vom Y-Kollektiv. Die Nürnberger Medienakademie verleiht den Preis in Kooperation mit der Stiftung Journalistenakademie, dem Kulturreferat der Stadt Nürnberg, der dju in ver.di und weiteren Unterstützerinnen und Unterstützern. Wir bedanken uns bei der Jury für diese Wertschätzung unserer Arbeit und gratulieren unserer Kollegin herzlich! 

Für die einfühlsame thematische Annäherung und die starke Bildsprache gewinnt Lisa Hopp den renommierten Preis, der mit 500 Euro dotiert ist.

Die Filmemacherin Lisa Hopp: 

“Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung und die Wertschätzung, die Themen wie Obdachlosigkeit, Stigmatisierung und Wohnungsnot damit entgegengebracht wird. Vor allem hoffen wir, dass das Konzept auch in anderen Städten erprobt wird und immer mehr Menschen bereit sind, ihren Wohnraum über Housing First zu vermieten.”

Wiederholt wird die Dokumentation am 18.06. im Franken Fernsehen – bis dahin ist er aber auch in unserer Mediathek zu sehen:

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Wir wiederholen den Gewinner-Film „Housing First – Das Ende der Obdachlosigkeit?“ am Sonntag, 18. Juni, um 19, 21 und 23 Uhr im Franken Fernsehen und um 21 Uhr auf Franken Plus. Livestream zu den Sendezeiten auf der Seite frankenfernsehen.tv

Zum Inhalt des Films

„Mit Zeit und der richtigen Chance wird das schon klappen, so wie jetzt“, sagt Stefan R., macht sich einen Kaffee und legt seine Lieblings-CD auf. Alltag für viele – doch normal war das für den ehemals Wohnungslosen fast 15 Jahre lang nicht: während dieser Zeit lebte er in Sozialpensionen, bei Freund*innen oder übernachtete hin und wieder im Nürnberger Reichswald. 2020 bekam er durch das Projekt „Housing First“ eine eigene Wohnung. Die Projektpartner*innen Straßenkreuzer, Mudra, Lilith und Hängematte wollen damit einen entscheidenden Beitrag zur Beendigung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit leisten.

Die Grundidee von „Housing First“ ist denkbar einfach: ein Mensch, der den größten Teil der Zeit auf der Straße lebt oder in Notschlafstellen unterkommt, braucht, bevor er wieder Arbeit finden und ein geregelteres Leben beginnen kann, vor allem eins: eine eigene Wohnung. Derzeit wird die Wohnungslosenhilfe hauptsächlich aus einer ganz anderen Richtung gedacht – von der Straße geht es zunächst in Notschlafstellen, dann in Sozialpensionen und betreute Wohngemeinschaften, bevor Menschen wieder eigene Wohnungen bekommen.

„Es ist einfach wichtig, dass man anfängt, die ganze Wohnungsproblematik von einer anderen Seite zu denken“, sagt Sozialpädagoge Uwe Kartmann. Die Medienwerkstatt geht in der Sendung am Sonntag der Frage nach, ob „Housing First“ das Ende der Obdachlosigkeit bedeutet und wie Obdachlosigkeit neu gedacht werden kann.

Autorin: Lisa Hopp, Schnitt: Winfried Schuhmann, Kamera: André Batista Maia, Winfried Schuhmann

>>> Alle Auszeichnungen für die Medienwerkstatt Franken gibt es hier im Überblick.