
Herzenssache
Alltag in der Kinder-Kardiologie
An den Anblick von Kindern, die man vor lauter Kabeln und Schläuchen kaum sehen kann, haben sie sich gewöhnt; ebenso wie an das stetige Läuten der Monitore und das schnelle Umschalten von Normal- auf Ausnahmezustand: Die Ärztinnen und Ärzte, Schwestern und Pfleger der kinderkardiologischen Intensivstation des Universitätsklinikums Erlangen, auf der schwer kranke Kinder mit meist angeborenen Herzfehlern oder später erworbenen Herzerkrankungen behandelt und operiert werden. Bayernweit ist Erlangen neben München die einzige Anlaufstelle dieser Art. Mit dem medizinisch-technischen Fortschritt sind die Möglichkeiten der Behandlung in den letzten Jahren enorm gestiegen, gestiegen sind dadurch aber auch die Anforderungen an ÄrztInnen und Pflegepersonal und die Erwartungen der Eltern.
Mit deren Verzweiflung und dem Leid der Kinder sind die MitarbeiterInnen der Station tagtäglich konfrontiert, häufig mit Extremsituationen, manchmal mit ethischen Fragen. Und das unter Rahmenbedingungen, die in Erlangen noch erträglich, aber zu spüren sind – zu wenig Personal, viele Überstunden, schlechte Bezahlung für die Pflegekräfte, wirtschaftlicher Druck auf Ärzteschaft und Leitung. Gemeinsam arbeiten sie dennoch für ein klares Ziel: Die schnellst mögliche Verlegung der kleinen Patienten auf die „Normalstation“.
Ein Film über einen Ort, an dem jährlich über 300 Kinderleben gerettet werden – aber auch manche verloren gehen.
Dieser Film wurde auszeichnet mit dem Journalistenpreis des Bundesverbands Herzkranker Kinder 2016.
Jahr
2015
Datum
30.03.2020