Berlin hat den BER, Stuttgart einen unterirdischen Bahnhof und Hamburg die Elphi. Auch Nürnberg hat, wie eine richtige Großstadt eben, ein umstrittenes Großbauprojekt: den Ausbau des Frankenschnellwegs. Dass er kommt, ist mehrheitlicher Konsens im Stadtrat – und steht im Koalitionsvertrag. Denn nur so könne man laut Stadtspitze die täglichen Staus vermeiden und die von Lärm und Abgasen geplagten Anwohner*innen entlasten. Mehr Straße sorge für mehr Verkehr, äußern hingegen Kritiker*innen, die sich seit Jahren gegen das, aus ihrer Sicht, rückwärtsgewandte Verkehrsprojekt stellen. Rund 660 Millionen Euro soll der kreuzungsfreie Ausbau mit einem knapp zwei Kilometer langen Tunnel und Lärmschutzwänden kosten, 135 Millionen davon soll die Stadt zahlen. Geld, das man besser in andere Projekte, Radwege und ÖPNV investieren sollte, meinen die Gegner*innen. Doch: Saniert werden muss der Frankenschnellweg so oder so. Der Ausbau soll die Stadtteile näher zusammenbringen, lautet ein Versprechen – das Bündnis gegen den Frankenschnellweg, Stadtplaner*innen, Mobilitätsforscher*innen und viele, die sich die Pläne einmal genauer angeschaut haben, zweifeln daran.
Die Medienwerkstatt erzählt in ihrem Film die Geschichte der umstrittenen „Stadt-Autobahn“– vom ausgetrockneten Kanalbett zur Verkehrsader – und geht der Frage nach: Welche Auswirkungen wird der Ausbau des Frankenschnellwegs auf die Stadt haben? Ist der Plan überhaupt noch zeitgemäß? Und gibt es Alternativen?

Wir wiederholen den Film „Der Frankenschnellweg – Stadtreparatur für morgen oder Projekt von gestern? von Lisa Kräher am Sonntag, 9. Oktober, um 21 Uhr auf Franken Plus (Satellit) sowie um 19, 21 und 23 Uhr auf Franken Fernsehen.  (Kabel). Livestream: frankenfernsehen.tv. Zur Mediathek.