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Die Nürnberger Frauenbewegung der 70er und 80er

"Die Hälfte des Himmels"

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Die zweite Welle der Frauenbewegung, die im Zuge der 68er-Bewegung erstarkte und bis in die 80er Jahre aktiv war, bewirkte umfassende gesellschaftliche Veränderungen: Frauen erkämpften nicht nur eine Änderung des Paragraphen 218, der Abtreibung generell unter Strafe stellte, sondern machten in der Folge die Gleichstellung der Geschlechter in allen gesellschaftlichen Bereichen zum Thema.

Frauen durften zum Beispiel endlich ohne Zustimmung des Ehemanns arbeiten; Gewalt gegen Frauen wurde enttabuisiert und Vergewaltigung in der Ehe strafbar; das Namensrecht wurde geändert, gleiche Arbeit musste fortan mit gleichem Lohn bezahlt werden, das Recht auf Teilzeitarbeit wurde festgeschrieben, Gleichstellungsstellen eingerichtet und und und…

Auch in Nürnberg war die Frauenbewegung aktiv, machte mit vielen Aktionen auf die Unterdrückung und Ausgrenzung von Frauen aufmerksam und gründete Einrichtungen und Projekte, die bis heute wirken. Der Verein Pro Familia, das Frauenhaus, der Frauennotruf, das Frauengesundheitszentrum und viele mehr haben ihren Ursprung in der Frauenbewegung.

Ab Anfang der 80er Jahre erwirkten die Frauen vom „Nürnberger Frauenbündnis“, dass auch im Stadtrat Frauenthemen berücksichtigt wurden und ihren Eingang in die Stadtpolitik fanden. Die Nürnberger Frauenbeauftragte wurde Mitte der 80er Jahre installiert, der Frauenförderpreis wird seit 1990 verliehen und für einige Jahre gab es im Stadtrat eine Gleichstellungskommission, in der beispielsweise das Thema frauenfreundliche Stadtplanung aufs Tapet kam.

Stellvertretend für viele Frauen, die unermüdlich gegen Benachteiligung und Unterdrückung und für gleiche Chancen für alle Menschen gekämpft haben, hat die Medienwerkstatt mit vier Protagonistinnen der Frauenbewegung gesprochen.